1999 bis 2007
Die letzte Generation, also die Maigesellschaft von heute knüpft nahtlos an die vorangegangenen Bemühungen „Kultur und Tradition“ beizubehalten an. Erstaunlich vor allem, dass das Interesse der Jungmänner aus Huchem-Stammeln, sich aktiv am Maigeschehen zu beteiligen ungemein hoch war und heuer noch ist. Hierauf kann der aktuelle Vorstand wahrlich stolz sein. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig zu erkennen, dass es außer der „Kiste“, gemeint ist hiermit der Computer, noch etwas anders und ganz sicher wichtigeres gibt, nämlich Brauchtum und damit Kameradschaft zu pflegen.
Auch wenn in den Jahren 1999, 2000, 2001, und 2006 kein Jungmann die Königswürde ersteigern wollte, wurde unbeirrt weitergearbeitet und damit der Grundstein insbesondere für das diesjährige Jubeljahr gelegt. Die Tatsache, dass es in 2003, 2004, 2005 und nicht zuletzt in diesem Jahr Majestäten gibt, wird dann wird dann auch sicherlich für die kommenden Jahre Ansporn geben.
Dem aufmerksamen Leser der heutigen Festschrift ist es sicherlich nicht entgangen, dass mitunter Familiennamen sehr häufig auftreten. Gerade diese Familien haben erkannt, dass es wichtig ist, Brauchtum und Tradition zu pflegen und dass es mitunter „im Blut“ liegt, dies weiter zu geben. Zur Erinnerung: Im Jahre 1973 ersteigerte sich Lothar Wolff die Königsehre und ernannte Doris Krischer zu seiner Königin. Der Hinweis, dass es sich bei Peter Dennis (2005) und Philipp (2007) um gemeinsame Söhne handelt, sollte in diesem Zusammenhang besonders Erwähnung finden.
Auch wenn nunmehr von der Neuzeit berichtet wird, sollten mehr oder weniger schöne Anekdoten festgehalten werden, was insbesondere die herausragende Kameradschaft der „Fidelen Jung`s“ von heute wiedergibt:
Im Jahre 2001 passierte Thomas Schmitz das Unglück, dass sein Knie beim Holen des großen Maibaums unter den Gleichen geraten war. Eine ärztliche Behandlung im Anschluss sollte sich als sehr schwer erweisen, da Thomas, um ja nichts zu versäumen, sehr ungehalten war.
Im gleichen Jahr unternahmen die Jungs aus Huchem-Stammeln eine Zechtour nach Renesse in den Niederlanden. Christian Collas machte hierbei die unliebsame Bekanntschaft mit einem Teich, in dem er, warum auch immer, gefallen war. Obwohl er durch nass und voller Schlamm war, galt seine einzige Sorge seinen Zigaretten.
Bei der gleichen Tour legte Manuell Sordi einen Regenwurm ins Schnitzelbrötchen von Michael Eder. Nachdem dieses Brötchen vertilgt und er von dem Wurm erfahren hatte und allgemeines Gelächter ausgebrochen war, meinte Michael lediglich, „der Wurm war nicht schlecht!“
2002 gelang es Eric Esser Kontakt zu „Eins Live 106,4“ und Moderator Manuel Unger herzustellen. Die Folge war, dass Philipp Wolff und Eric unter dem Motto „Ein Mann für eine Nacht“ ein Interview geben mussten. Dem Radiomoderator erstaunte dann auch die Schlagfertigkeit und Routine der Beiden, was natürlich tagelang Thekengespräch sein sollte.
Philipp Wolff wusste über einen lobenswerten Einsatz von Eric Esser zu berichten, der trotz Knieverletzung und OP im April 2003 keine Veranstaltung der „Fidelen Jung`s“ fernblieb.
Beim Maiball des Jahres 2004 schmückte die Saalmitte ein großer Maibaum. Thomas Dick gelang es, diesen beim Tanzen zum Umsturz zu bringen. Trotz vieler Mühen, ihn wieder aufzurichten, ist ihm wohl heute niemand mehr böse.
Im gleichen Jahr nahmen Philipp Wolff und Klaus Mierau eine Wette sehr ernst. Es ging darum, wer beim Maifest am längsten ausharren kann. Ergebnis; Unentschieden, denn beide saßen noch beim Frühschoppen im Casino und spielten „Mau Mau“.
Seine Verbundenheit zur Maigesellschaft Huchem-Stammeln brachte Josef Kaiser im Jahre 2005 damit zum Ausdruck, in dem er es sich nicht nehmen ließ, sowohl beim Ausrufen der Maipaare, als auch beim Holen des Maibaumes behilflich zu sein. Bekanntlich war Josef Kaiser bis dahin Vereinswirt und Inhaber des „Casinos“ von Huchem-Stammeln. Als Nachfolger von Lenchen Kaiser ging hiermit auch ein Stück Geschichte der Maigesellschaft „Fidele Jung`s“ zu Ende. Der aktive Vorstand möchte sich dann auch an dieser Stelle für die schöne Zeit mit allen „Kaisers“ bedanken. Hierbei wurde sicherlich so manches Mal über die Stränge geschlagen; letztlich wurde aber alles verschönt uns als Legende und lustige Begebenheit abgelegt.
Arno Faßmann hatte im Jahre 2005, um wohl nichts zu versäumen, drei Tage durchgefeiert. Die Folge war, dass er letztlich an der Theke einschlief. Wohl ein gefundenes „Fressen“ für die anderen Jungs. Diese nämlich nutzten die Gelegenheit, um ihm einen Streich zu spielen. Kurzerhand wurde Arno festgebunden und es wurde ihm mit Schokosauce und Rasierschaum die Frisur verschönt. Klar war Arno zu Anfang böse; letztlich musste er aber selber mit lachen.
Der aktive Vorstand ist im Übrigen voll des Lobes, was die „Ehemaligen“ betrifft.
So berichtet Marcel Krebs darüber, dass Stefan Pick und Robert Dahlem als unschlagbares Gesangsduett in die Geschichte der Maigesellschaft eingegangen sind. Beide lassen es sich alljährlich nicht nehmen mit „Verdammt lang her“ Live aufzutreten und das Publikum zu begeistern.
Weiterhin wird bestätigt, dass keiner so schön und laut singen kann wie die „Ehemaligen“. Insbesondere wird dies alljährlich beim Umtrunk des Königspaares bewiesen.
Dass die Gesellschaft auch außerhalb des Wonnemonats aktiv ist, ist schon seit rund 40 Jahren Usus. In den früheren Jahren gab es immer wieder Ausflugsziele wie Mayschoss, Altenahr, oder Bad Neuenahr. Auch hier wurde in den letzten Jahren angeknüpft. So begibt man sich unter Anderem schon seit vielen Jahren und alljährlich zum 24-Stundenrennen nach Spa/Belgien.
Neben weiteren Ausflugszielen wird die Kameradschaft insoweit groß geschrieben, als dass man sich zum Abschluss zu Grillfesten trifft, oder aber gemeinsam Weihnachtsmärkte besucht.
Unter vielen Mitbewerbern konnte sich der seinerzeit 1. Vertreter der Maigesellschaft Philipp Wolff die Königswürde für das 100. Jubeljahr 2007 ersteigern. Als seine Königin kürte er Christina Hilger. Unser Foto zeigt das strahlende Paar im Festzug der Maigesellschaft Echtz.
Wir hoffen, dass diese Chronik, der Maigesellschaft „Fidele Jung`s“ Huchem-Stammeln 1907 e.V., viele schöne Erinnerungen weckt und die künftige Dorfjugend zum Weitermachen animiert.
Sollte wesentliches ausgelassen worden sein, bitten wir dies zu entschuldigen. Für Anregungen, die uns helfen diese Chronik weiter auszuführen sind wir immer offen.
Als Autor für den textlichen Inhalt dieser Chronik ist Michael Grohs zu nennen, dem federführend von Dieter Pelzer, Heiko Beining und Stefan Pick zugearbeitet wurde.