Ursprung des Maibrauches

Seinen Ursprung fand das Maifest 198 n.Chr. in der Gegend von Bitburg (Südeifel). Dort feierte man das Maifest auf den letzten beiden Tagen des Aprils und auf dem ersten Maitag. Man freute sich nicht nur über das Grünen und Blühen in der Natur, sondern auch über das Feiern des Maifestes im Dorfe. Besonders von dem Maiabend und der Mainacht (früher Walpurgisnacht genannt) war man sehr erfreut. Höhepunkt einer solchen Mainacht war das Maifeuer, wo Jung und Alt sich zusammenfanden und um ein Feuer tanzten. Man sammelte Holz und alte Besen, um so die Hexen zu verbrennen. Wenn dann die Funken in die Luft sprühten, rief man z.B.: “Jetzt tanzt die Hexe ihren Todestanz”. Heute noch legt man in manchen Gegenden (z.B. Rheinhessen) grüne Zweige als Mittel gegen Hexen vors Fenster.

Um das Jahr 1220 wurde im Rheinland das Aufstellen des Maibaumes zum Höhepunkt des Festes. Im rechtsrheinischen Gebiet unseres Landes war der Maibrauch schon damals so gut wie verschwunden. Allerdings trat in manchen Gegenden an Stelle des Maibaumes der Pfingstbaum auf. In der Gegend um Adenau wurde als Maibaum eine Tanne oder Fichte genommen, die auf bekränztem Wagen ins Dorf gefahren und entweder vor dem Wirtshaus oder auf dem Dorfplatz aufgestellt wurde. Bei dieser Fahrt sang man Lieder wie: “Holdes Grün wie lieb ich Dich…”. Der Baum wurde in der Spitze mit Fähnchen und in halber Höhe mit einer Krone geschmückt, die aus ausgeblasenen Eiern zusammengesetzt war.

Damit der Baum nicht von Burschen des Nachbardorfes zu stehlen war, wurde er ständig bewacht. In manchen Orten steckte man zusätzlich noch kleinere Maibäume an die Häuser der Mädchen. In einer solchen Mainacht wurde auch örtlich noch ein Umzug durch das Dorf gemacht, bei dem dann Maieier gesammelt wurden.

In der Gegend an der Ahr, in der Südeifel, im Hunsrück und in Rheinhessen, in der Pfalz und im Mittelrheingebiet wurde nach dem Aufstellen des Dorfmaibaumes mit der Versteigerung der Mädchen oder Mailehen begonnen. Die Führung dieses Maispieles hatten einige Jungen übernommen, die eine Art Vorstand mit Schultheiß, Schatzmeister und Schreiber bildeten. Einer von Ihnen war der Ausrufer oder “Usklöpper”, der die Anpreisung der Mädchen meist sehr Humorvoll ausführte. Auch damals kannte man schon den so genannten “Sack”. Hinein kamen alle Mädchen, auf die kein Gebot erfolgte.

Nach der Versteigerung zog man durchs Dorf und rief die Mädchen aus. Dem Maikönig wurde ein besonderes Ständchen gebracht.

 

Der Maibaum:

Den Mittelpunkt der Maifeier bildet bis heute das Einholen und Aufstellen des Maibaumes an einem zentralen Ort der Gemeinde, etwa auf dem Dorfplatz oder vor dem Wirtshaus. Nach einem Bericht des Cäsarius von Heisterbach aus dem Jahre 1225 stammt das älteste Zeugnis für einen Maibaum aus Aachen.

 

Das Maileihen:

Der Name Maileihen setzt sich zum einen aus dem Monatsnamen Mai als allgemeinen Ausdruck für Frühlingszeit und Fruchtbarkeit zusammen. Der Ausdruck Maid kommt von Mädchen und das Wort Lehnen heißt leihen. Der Mailehensbrauch kann als Überreste einer Sitte aus dem Mittelalter angesehen werden, nach der ein Herrscher das Recht hatte, irgend einen Untertanen mit einem Mädchen zu verehelichen. Auch aus der Antike sind bereits Mädchenversteigerungen bekannt. Diese Sitte des Mailehens ist zum ersten Mal in Aufzeichnungen des Hermann Weinsberg zum Jahre 1538 erwähnt.

 

Maikönigspaare, Maibälle und Maiumzüge:

Das Maikönigspaar sollte früher die zauberische Frühlingskraft verkörpern und stellt bis heute einen festen Bestandteil des Maibrauchtums dar. Maibälle sind eher eine Neuzeiterscheinung, in dem das Maikönigspaar (Königsball) im Mittelpunkt steht. Aus dem Mittelalter existieren eine Menge Belege über Maiumzüge.

 

Die Pflichten der Mailehenpaare:

Mit der Ersteigerung der Mädchen beginnen auch die Pflichten für die einzelnen Maipaare, wobei sich die Burschen streng nach den sogenannten Maigesetzen zu richten hatten. Eine besondere Pflicht der Burschen streng in das „Maibaumsetzen“, „Maistecken“ oder „Maienstecken“. Erstmals wird hierrüber 1856 berichtet.

 

Aus diesen kurzen Ausführungen heraus kann man also erkennen, dass das Maifest sich seit dem 13. Jahrhundert im wesentlichen kaum geändert hat und es sich daher lohnt, diesen Brauch fortzusetzen.

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